25.7.2013 „Regionale Schulentwicklung“ mit MdL Sabine Wölfle

„Zukunft bleibt weiter ungewiss“
Engagiert diskutierten die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle, Schulleiter, Lehrer und Bürgermeister Siegfried Scheffold bei einer Gesprächsrunde des SPD-Ortsvereins Hornberg über die regionale Schulentwicklung – wer allerdings fehlte, waren die Eltern. »Einen bunten Flickenteppich«, nannte Moderator Bernd Laages die derzeitige Schullandschaft und den Eindruck, den man aus der vom SPD-Ortsverein initiierten Diskussionsrunde mit Sabine Wölfle, SPD-Landtagsabgeordneter und Mitglied des Kulturausschusses, am Donnerstag gewinnen konnte, ist, dass dieser wohl noch eine Weile bleibt. Die Geburt des vor zwei Wochen geborenen Babys sei langwierig und schwierig gewesen, immer wieder musste hier korrigiert und verändert werden. Als eine Frau, die es wissen muss, hatte Vorsitzender Dieter Müller die Politikerin angekündigt. Eine genaue Antwort blieb sie trotz beharrlichen Nachhakens gerade der Stadträte Rolf Hess und Bernd Laages nach der Zukunft der Hornberger HausensteinSchule dennoch schuldig. Diese machten ferner auf die jährlichen Haushaltsberatungen hinsichtlich Sanierungen des Schulgebäudes aufmerksam, was die Sache schwierig gestalte, wenn man nie wisse, was komme. Bei so mancher Aussage Wölfles machte sich danach schon Unbehagen breit, dass es künftig um die Hornberger Schule nicht so rosig aussehen könnte. Und auch Bürgermeister Siegfried Scheffold bekannte, dass er sich große Sorgen wegen der Bildungspolitik und gerade um Hornberg mache. »Wo sind die Eltern?« Betroffen zeigte sich die Elternbeiratsvorsitzende der Hausenstein-Schule Daniela Meier darüber, dass überhaupt keine Eltern und auch nur wenige interessierte Bürger an der Diskussion teilnahmen. Weil niemand weiß, wo die Entwicklung hingehe, gebe es derzeit einen Stillstand, möchte sie für weitere Schritte kämpfen. Hinter sich hat sie dabei auch das engagierte Lehrerkollegium der HausensteinSchule. Dort werden nicht nur Fortbildungen absolviert, um für eine Gemeinschaftsschule gerüstet zu sein, die anwesenden Lehrerinnen und Konrektorin Anja Strittmatter boten auch der Politikerin Paroli. So stehen sie vehement für eine durchaus sinnvolle individuelle Förderung in kleinen Klassen ein und wünschen sich natürlich den Erhalt der Hornberger Schule. Aber genau wegen dieser Kleinstklassen landauf, landab müsse man sich schon fragen, ob die wichtige Ressource Lehrer nicht gerechter verteilt werden kann, so Sabine Wölfle. Künftig gelte für Schulen mit weniger als 16 Anmeldungen für die fünfte Klasse (in Hornberg beträgt die durchschnittliche Klassengröße 12) ein Warnschuss, der im zweiten Jahr lauter werde und im dritten Jahr dazu führe, dass sich das Ministerium einschalte. Busfahrten zumutbar Wo es keine Alternative gebe, sollen bestehende Schulen erhalten werden, hält die Politikerin aber Busfahrten in den Nachbarort für zumutbar. Sie appellierte dafür, dass sich Nachbarkommunen beizeiten zusammensetzen und gemeinsam überlegen, bevor sich das Ministerium einschalte, denn dann gebe es keinen Handlungsspielraum mehr. »Die Pä- dagogik muss zuerst vorhanden sein, sonst funktioniert es nicht«, empfahl der Schwanauer Rektor der Gemeinschaftsschule Victor Witschel, diese nicht wegen der Standortsicherung einzuführen. Die Gemeinschaftsschule ändere die Lehrer im Kopf, drei verschiedene Niveaus zu unterrichten sei ein ganz anderer Ansatz, müsse man eben auch loslassen können und in den Schulräumen etwas anderes unterbringen. Die Realschule sei das Herzstück, informierte Waldfried Sandmann, Rektor der Triberger Realschule mit bilingualem Zug, dass man erstmals auch Anmeldungen aus Hausach und Furtwangen habe. Der Rohstoff in BadenWürttemberg sei die Bildung, warnte er davor, sich bei dieser kaputtzusparen.

von Petra Epting