Landtagskandidat Karl-Rainer Kopf – Besuch im Hornberger Rathaus

Von Petra Epting
Hornberg. Er sei kein Freund
davon, die Regierung anzufeinden,
sagte SPD-Landtagskandidat
Karl-Rainer Kopf bei seinem
Besuch am Dienstag im
Hornberger Rathaus. Aber Corona
und die Auswirkungen der
Pandemie beschäftigten natürlich.
So sei die SPD derzeit nicht
zufrieden mit der Kultusministerin.
Kopf plädiert zudem dafür,
gerade auch bei den Impfproblemen,
die Verantwortung
vom Sozialministerium ins Innenministerium
zu verlagern.
Zum Thema Impfterminvergabe
kündigte Bürgermeister
Siegfried Scheffold an, für ältere
Mitbürger, die der Hilfe bedürfen,
eine „kleine Hilfsstruktur“
im Rathaus aufbauen zu
wollen, um bei den Online-Anmeldungen
zu helfen. Außerdem
sei man in Gesprächen, wie man
bei Fahrten in die Impfzentren
unterstützen könne. Die Grundstimmung
durch Corona bereitet
den Kommunalpolitikern
Sorgen. Dass es bei der Digitalisierung
an den Schulen nicht mit
der Bereitstellung von Geräten
getan ist, machte Bürgermeister
Siegfried Scheffold ebenso deutlich
wie die Probleme durch Corona
im Bereich Tourismus.
„Die Durststrecke ist sehr
lang“, wirbt er um „schnelle
und unbürokratische Hilfe“ in
„einer extrem harten Situation,
wo es um Existenzen geht“.
Einige inhabergeführte Betriebe
hätten gerade investiert und
müssten Kredite abbezahlen.
Eine „ganz große Gefahr“ sieht
er überdies in der Personalthematik.
Dass sich ohnehin gesuchtes
gutes Personal aus der
Gastronomie „umorientieren“
könnte, hat für ihn „eine gefährliche
Langzeitwirkung“.
Nach der Krise sieht Scheffold
allerdings „gute Chancen“,
weil die Leute gelernt hätten,
dass es im eigenen Land attraktive
Ziele gebe. Die Gewerbesteuerkompensation
über
600 000 Euro habe Hornberg geholfen.
„Ich halte Investitionen
daher für vertretbar und hoffe
auch 2021 auf einen Ausgleich“,
so der Bürgermeister. Kein Sinn
macht es für ihn allerdings,
wenn Gemeinden mit einem guten
Gewerbesteueraufkommen
ebenfalls profitieren. Hornberg
habe bei der Gewerbesteuer
mit rund 2,5 Millionen Euro
derzeit ein „solides Niveau“.
Stadthalle, Sanierung evangelischer
Kindergarten, der Außenbereich
mit Straßen, Abwasser,
Mobilfunk und Windkraft waren
weitere Themen.
Karl-Rainer Kopf plädiert
bei der Ärzteversorgung dafür,
die Räume „kleinteiliger anzulegen“
und großen Städten nicht
noch einen Arztsitz zuzusprechen,
während es weiter hinten
klemme. Das sieht auch der
Bürgermeister so, der das Thema
nicht nur überörtlich betrachtet
habe und in Hornberg
die verbliebenen drei Arztsitze
erhalten will. Mit Spannung
warte man auf das Konzept des
Gesunden Kinzigtals, das für
eine wohnortnahe Versorgung
mit im Boot ist.
Die Gespräche sollen im Februar/
März weitergehen. Frustration
und Enttäuschung macht
sich allerdings breit, weil man
bei der Kassenärztlichen Vereinigung
mit Gesprächen laut
Karl-Rainer Kopf nicht weiterkomme.